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Am Mittelalter interessiert mich besonders die Sachkultur. Wie haben die Alltagsgegenstände damals ausgesehen? Wie und aus was waren sie hergestellt. Um diese Dinge greifbar zu machen versuche ich mich an Nachbauten oder erwerbe Repliken. Diese lebendig und greifbar gewordenen Geschichte möchte ich hier ein wenig vorstellen.


Wachsschreibtafeln

Papier war noch nicht erfunden, Pergament teuer und so nutzen die Menschen im Mittelalter zum notieren Wachstäfelchen. In die Vertiefung eines Holzbrettes wurde Bienenwachs gefüllt das mit Ruß schwarz gefärbt wurde. Mit einen Schreibgriffel können Buchstaben in das Wachs geritzt werden. Mit der glatten Rückseite des Griffels kann das Wachs wieder glattgestrichen und somit die Schrift gelöscht werden. Durch verbinden von zwei Tafeln mit Bändern, Metallringen oder Schanieren konnte durch zuklappen das geschriebene geschützt werden. Die Schreibtäfelchen aus Buchenholz sind ein Eigenbau, gefüllt mit Rußgefärbtem Bienenwachs. Der Griffel aus Bronze ist eine gekaufte Replik.

Daupenschale

Alltagsgeschirr wurde im Mittelalter gerne aus Daupen hergestellt. Dabei werden Holzspäne (die Daupen) aneinander gereiht und mit einer Weidenruhte gespannt. Ähnlich dem noch Heute bekannten Böttchern. Der Geübte konnte mit dieser Technik sicher schnell und Materialsparend Geschirr herstellen. Diese Daupenschale habe ich 2004 auf dem Markt bei Burg Herzberg erstanden. An diese knifflige Sache habe ich mich selber noch nicht gewagt.

Tonbecher

Natürlich gab es im Mittelalter auch Tongeschirr. Teilweise wurde Keramik lokal hergestellt, teilweise aber auch von weit her importiert. Keramik aus dem Reinland war schon im Mittelalter eine begehrte Handelsware und wurde in den ganzen europäischen Raum exportiert. Dieser einfache Tonbecher ist die Replik einer typischen reinischen Kermamik mit Lehmglasur aus dem 13. Jahrhundert. Erstanden habe ich das Stück über das Töpferei-Museum Langerwehe.