Mein wohl größtes Hobby ist meine mittelalterliche Gewandung. Diese wurde in mühevoller Handarbeit in vielen Wochenenden größtenteils von mit selbst gefertigt. Damit kann man mich dann auf Mittelalterfesten in süddeutschen Raum antreffen. Nachdem mir allderings das recherchieren und Anfertigen der Gewandungsteile genauso viel Spaß macht wie das tragen auf den Märkten bin ich jedes Jahr dabei meine Ausstattung zu perfektionieren und zu erweiteren. Wert lege ich dabei darauf das die Gewandung möglichst historischen Vorbild entspricht. Allerdings durchaus mit Einschränkungen und Kompromissen, so das meine Gewandung nur bedingt als Vorlage dafür taugt wie die Menschen im Mittelalter tatsächlich gekleidet waren. Denoch geben die folgenden Bilder in jedem Fall eine korrektere Sicht auf die historische mittelalterliche Kleidung wieder als die zahlreichen Hollywood-Streifen.
| Hier sieht man sozusagen die Grundausstattung. Auf dem Bild trage eine Kotta aus feinen dunkelblauen Wollstoff. Der Halsauschnitt und die Ärmelenden sind mit kostbarer Silberbrokatborte verziehrt die mit der Brettchenwebtechnik hergestellt wurde. Auf dem Kopf trage ich eine Coiffe bzw. Bundhaube die die Haare vor Schmutz, Rauch und auch den Läusen der Mitmenschen schützt. Auf dem Bild nicht zu erkennen ist die Unterkleidung die aus Leinen-Unterhose, der sogenannten Bruche besteht an der Beinlinge aus Wollstoff angenestelt (angebunden) waren. Darüber dann noch eine Untertunika aus Leinen. |
| Auf diesem Bild trage ich über der Kotta einen Surcot, ein ärmelloses Übergewand aus dunkelrot/schwarz melierter etwas gröberer Wolle. Auf dem Kopf befindet sich zusätzlich zur Bundhaube ein Gugelhut. Diese Tragevariante der im Mittelalter weiter verbreiteten Gugel (Kapuze mit breiten Kragen) entsteht dadurch das man das gute Stück von der Gesichtsöffnung aus aufrollt um sie dann auf den Kopf zu setzten. |
| Eine etwas größere Ansicht der Kopf/Hals-Partie. Besser zu erkennen sind die Borte und die Knopfleiste am Halsschlitz mit runden stoffbezogenen Knöpfen mit Silberverziehrung. |
| Detailansicht der Knopfreihe am Unterarm. Damit wurde der Ärmel der Kotta um der Mode dieser Zeit zu entsprechen mit kleinen runden in diesem Fall silbernen Knöpfen eng an den Arm geknöpft. Die Knopfreihen dieser Zeit waren für gewöhnlich nicht überlappend wie bei heutiger Kleidung, sondern die Knöpfe wurden direkt auf den Rand genäht und die Knöpfe mit Schlaufen oder direkt an den Rand gesetzten Knopflöchern geschlossen. Dadurch lugt das Untergewand an den Zwischenräumen etwas durch. |
| Eine weitere Detailansicht. Diesmal von den Dingen die der Edle so am Gürtel trug. Nachdem die Kleidung selbst keine Taschen hat trage ich den sogenannte Almosenbeutel in dem man sein Geldsäckchen und allderlei Dinge des täglichen Bedarfs verstauen kann. Dazu mein Essmesser in einem Futteral aus Leder und einen Langdolch/Kurzschwert. Zu letzteren soll an dieser Stelle gesagt sein das dieser Gegendstand nicht so ganz korrekt ist und mehr so ein Ergebniss eines Ego-Trips von wegen "Mittelalter geht nicht ohne was zum rumkloppen" ;-) . |
| Die zweite Detailsansicht von Almosenbeutel, Messer und ein Teil des Gürtels. Auf diesem Bild ist besser zu erkennen die Befestigung der Gegenstände mittels Schnüren und eines Ringes der extra für diesen Zweck am Gürtel angebracht ist. Ebenfalls ist nun das aus dem Futteral gezogene Messer mit vernieteten Holzgriffen zu sehen. |