darstellung ... kleidung eines adeligen

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Die Kleidung des hohen Mittelalters unterscheidet sich deutlich von dem was wir Heute so tragen. So waren Hosen als Oberbekleidung quasi unbekannt und das Gewand von Mann und Frau waren sehr ähnlich. Der mittelalterliche Mensch trug mehrere Kleidungsschichten übereiander, also einen art Ziebellook. Man zog so viel Schichten übereinander bis die Kleidung warm genug war.
Auf dieser Seite möchte ich die typische Kleidung einer besser gestellten Person aus dem späten 13. Jahrhundert vorstellen.


Unterkleidung

Als Unterkleidung trug der Mann eine Bruche. Eine große Unterhose aus Leinen oder bei sehr reichen Personen unter Umständen auch Seide. Die Hosenbeine waren an der Innenseite vermutlich häufig geschlitz. Zum einem konnte man den Stoff somit besser um die Beine legen wenn man die Beinlinge anzog. Zum Anderen konnten man die über die Knie reichenden Hosenbeine bei Bedarf hochbinden.
Auf dem Kopf trug der mittelalterliche Mann durch alle Bevölkerungsschicht hindurch häufig eine Bundhaube. Das Häubchen schützt die Haare vor Schmutz und Rauch und evtl. auf vor den Läusen der Mitmenschen. Außerdem hält es den Kopf warm oder schützt ihn im Sommer vor der Sonne.


Wie in der Einleitung schon erwähnt waren Hosen als Oberbekleidung im hohen Mittelalter in Europa unbekannt. Stattdessen trug der mittelalterliche Mann lange Stümpfe die aus Wollstoff genäht waren. Diese "Beinlinge" wurden an die Bruche angenestelt (angebunden). Auch wenn für einen modernen Menschen diese Art sich zu Kleiden auf den ersten Blick sehr merkwürdig aussehen mag, ist die Kombination aus Bruche und Beinlinge durchaus bequem und praktisch.


Der letzte Teil der Unterkleidung ist die Untertunika. Diese besteht auch wieder je nach Geldbeutel aus mehr oder weniger feinen Leinen oder wer es sich leisten konnte unter Umständen aus Seide. Ein Unterkleid, eine Untertunika oder ein Unterhemd erfüllten über viele Jahrhunderte bis in die Neuzeit die wichtige Aufgabe die Oberbekleidung die nur selten gewaschen werden konnte vor Verschmutzung durch den Körper des Trägers zu schützen. Dazu kommt das die Kombination aus Unterkleidung aus Leinen und Oberkleidung aus Wolle ein hervorragendes Klima und Tragekomfort ergibt.



Ober- und Überkleidung

Die Oberkleidung besser gestellten Personen wurde als Kotte oder Cotta bezeichnet. Sie war knöchellang, hatte optional Geh- oder Reitschlitze und war aus Woll- oder edlen Seidenstoffen gefertig. Die Cotta war wohl fast immer gefüttert mit Leinen- oder ebenfalls Seidenstoff. Der Schnitt war Ende es 13. Jahrhunderts noch relativ weit, nur die Ärmel wurden im Bereich der Unterarme eng geknöpft. Der Schlitz am Halsauschnitt wurde ebefalls geknöpft oder mit einer Fibel, einem sogenannten Fürspan geschlossen.


Darüber trug man häufig ein oder mehrere Schichten Überkleidung, die als Surcot bezeichnet wurde. Der Surcot konnte ärmellos oder auch mit halblangen Ärmen versehen sein. Die ärmellose Asuführung war sozusagen die zivile Varinate des Waffen- bzw Wappenrocks des Ritters. Dieses Kleidungsstück war bei reichen Personen oft aus besonders wertvollen Stoffen, reich verziert und hatten neben einem Leinen- oder Seidenfutter auch oft eine Fütterung aus wertvollen Pelz. Der Saum war meist etwas kürzer geschnitten so das man die Cotta darunter sehen konnte.


Das Gewand wurde zuletzt mit einem dünnen Gürtel geschnürt. Der Gürtel konnte aus Leder oder textilem Band sein und war unter Umständen reich mit Metallbeschlägen verziehrt. Außerdem war es Mode den prachtvollen Gürtel so lang zu tragen das er vorne teilweise bis über die Knie hing. Am Gürtel hing die Almosentasche für Münzen und kleinere Dinge die man mit sich führen wollte und oftmals auch ein Essmesser.
An den Füßen trug man leichte Lederschuhe oder Stiefel. Und auf dem Kopf Hüte oder Kappen aus Wolle oder Pelz oder auch den Gugelhut.




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© Copyright Michael Morasch, letzte Änderung 20.03.2007